Mäc-erfritzen aufgepasst! (Teil 1)

Der Bitprof benutzt zwar selbst ein MacBook, haut aber trotzdem ordentlich auf den Putz

Benutzer von Apple-Rechnern gelten ja im Allgemeinen als schnöselige Modeopfer, die nicht mit Geld umgehen können und zu doof sind, ein Kabel anzuschließen. Coole Leute aus der Arbeiterklasse benutzen riesige PC mit vielen Kabeln und überdimensionierten Lüftern. Sie haben die Abdeckplatten abgeschraubt, so dass man ins empörend verstaubte Innere der ultraschnellen Rechenmaschine schauen kann. Ihr Betriebssystem ist wie ungefähr 100 Prozent der restlichen Software aus dem Internet geklaut. Das gibt ihnen das schöne Gefühl, sich nicht verarschen zu lassen.

Mac-User kennen solche Gefühle nicht. Haben Sie sich schon mal gefragt, warum in jedem zweiten You-Tube-Video ein Mac mit einem Baseballschläger zerkloppt oder iPads in Mixer und Mikrowellen gestopft werden? Genau: weil diese Produkte perfekte Opfer sind, um mal in der Sprache der Arbeiterklasse zu bleiben. Windows-PC sind eine Schule fürs Leben, sie stürzen ab und hängen sich auf, sie sind bedroht von Viren und Würmern, man muss unter den Tisch krabbeln, Bauteile austauschen und aufpassen, dabei keinen tödlichen Stromschlag zu bekommen. Mac-Käufer leben in einer überteuerten Bonbon-Welt. Sie verbringen ihre Zeit damit, bizarre Tastenkombinationen auswendig zu lernen: Ctrl+Alt+Apfel+~+Entf+#+F12, wie war das noch gleich? Es ist, als würde man Fingerkarate mit seinem Computer kämpfen. PCisten drücken einfach die rechte Maustaste.

Seien wir ehrlich: Mac-Nutzer sind Weicheier, nicht geschaffen für die böse, harte Welt da draußen. Aber die Zeiten ändern sich. Macs haben jetzt auch Intel-Prozessoren, eine rechte Maustaste und gefühlte 100 Jahre nach Aufkommen des Internets wird sogar das @-Zeichen auf die Tastatur gedruckt. Wird Apple etwa cool?

Lesen Sie im nächsten Bitprofessor: Warum es keine guten Spiele für den Mac gibt (oder doch?).

Don’t think different!

Ihr Andreas Raabe

erschienen im kreuzer 06.10

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