Der Bitprof versetzt Sie in Angst und Schrecken und wünscht sich mehr Terror
Stellen Sie sich das mal vor: Immer dort, wo Sie gerade nicht hinschauen, dicht hinter Ihnen, steht eine düstere Gestalt und starrt Sie an. Wenn Sie abends auf dem Sofa sitzen, starrt sie durchs Fenster herein. Und eines Tages, als Sie sich mit Ihrer besten Freundin unterhalten, merken Sie plötzlich: Sie sind allein im Raum, doch oben, gleich unter der Decke, in der Ecke des Zimmers, da kauert etwas Schwarzes, etwas Dunkles und es hat Augen und einen Mund und es fängt an zu kreischen, schrecklich zu kreischen und es zischt auf Sie zu. Sie hören sich brüllen, die Hände wollen Ihnen nicht gehorchen, sie legen sich an Ihre Kehle und sie drücken zu und das Dunkle, es wird größer, es tönt so fürchterlich, Ihre Ohren zerspringen, die Augen fallen Ihnen aus den Höhlen, Ihr Kopf explodiert und … Nun gut, lassen wir das. Genug der Gruselei.
Terror, Horror und Ekel sind die Elemente des Schreckens, schreibt Stephen King. Terror ist das, was in unserer Fantasie geschieht, ohne dass explizit etwas dargestellt wird. Horror, das sind die Monster, Zombies und Vampire. Ekel, das sind die abgeschlagenen Gliedmaßen, aufbrechende Schädeldecken, Insekten, die aus leeren Augenhöhlen kriechen.
Filme und Spiele sind voll mit Ekel und Horror, das ist langweilig. Der Terror jedoch, das andeutungsvolle Spiel mit der Angst, das Kopfkino – das verheißt wahre Gruseligkeit.
Gerade das Videospiel mit seinen Möglichkeiten der Immersion, der Teilhabe am Geschehen, könnte die Mittel des Terrors effektiv nutzen. Doch wollen wir das überhaupt? »Im wirklichen Leben ist der Schrecken eine Empfindung, mit der man ganz alleine zurechtkommen muss«, schreibt King weiter.
Und es stimmt – als ich ein kleiner Junge war, da gab es eine Ecke, nein, es war ein kleiner Mauervorsprung, im Keller unseres Hauses; dort im Dunkeln lauerte ein Monster. Ich habe es gesehen. Es wollte mich fressen. Doch ich war schneller.
Nimmermehr, flüstert
Ihr Andreas Raabe
erschienen im kreuzer 03.11