Der Chemiker und die Orgel

Porträt – erschienen in dem Porträtband „Engagierte in Brandenburg“

Es ist kalt an diesem Januartag in der Uckermark. Saukalt. Minus zehn Grad, hat der Wetterbericht gesagt. Und dann dieser Ostwind. Scharf pfeift er durch die Türen am Bahnhof von Angermünde.
Mit dem Bus geht es raus aufs Dorf, nach Felchow, vorbei an einsamen Haltestellen und Feldern aus gefrorener Erde. In dem Dorf leben etwa 300 Menschen. Es gibt eine kleine, alte Kirche, ein Gutshaus mit Teich und an der Dorfstraße ein Haus aus roten Ziegeln. Da wohnt Dietrich Pavel. Im Garten steht eine kleine Windmühle, die Haustür hat Fenster aus braunem Glas, die Klingel macht Ding-Dong – ein netter Herr mit weißem Haar öffnet und sagt freundlich: „Kommen Sie rein, bei uns ist’s warm.“